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Fedor Sologub [auch Feodor / Fjodor Ssologub in deutscher Literatur] ist das Pseudonym von Fedor Kusmitsch Teternikow. Er wurde als Sohn armen Schneiders in Sankt-Petersburg geboren. Er absolvierte das Petersburger Lehrerbildunginstitut in 1882 und zog nach der Provinz, wo er zehn Jahre verbrachte. Er kehrte nach Petersburg zurück und setzte sein Lehrerdienst bis 1907 fort.
Da in Petersburg lernte er die Dichter Dmitrij Mereschkowskij, Sinaida Hippius und Nikolaj Minskij kennen, die die Führer der neuen Literatur damals waren. Sologub interessierte sich für die neue französische Poesie (Verlaine, Rimbaud) und die Philosophie Schopenhauers und Nietzsches. 1896 erschien sein erster Gedichtband, und im gleichen Jahr der Roman Schwere Träume (1897, zu deutsch) und das Buch von Gedichte und Geschichten Schatten (1900, zu deutsch).
1907 wurde Der kleine Dämon (1909, in deutsch) herausgegeben, ein der populärsten Romane des 20. Jahrhunderts, der mit 9 Auflagen zu Sologubs Lebzeiten erschien. Ein Jahr darauf erschien sein achter Gedichtband Der feurige Kreis.
1907 gab Sologub sein Dienst auf, und 1908 heiratete er Anastasia Tschebotarewskaja. Die Jahre 1908-1914 waren die Spitze der Schaffenskraft und Popularität von Fedor Sologub: in Zeitschriften und Zeitungen erschienen neue Romane, Erzählungen und Gedichte; in den Theater wurden seine Stücke aufgeführt; Prosa- und Gedichtbände wurden herausgegeben und neu aufgelegt; er hatte drei mehrbändige Auflagen der gesammelten Werke; er gab Interviews, hielt einen eigenen literarischen Salon, der populär genug war; er machte einige Tourneen durch Rußland in 1913-1916 mit den Vorträgen von den Symbolismusvermächtnissen. 1914 hielt er Vorträgen auch in Berlin und Paris.
Sologub akzeptierte die Oktoberrevolution 1917 nicht. Die Kriegskommunismuszeit 1917-1921 war nicht zu ertragen, deswegen er und seine Frau nach Estland ziehen wollten. Doch sie bekamen keine Ausreisegenehmigung, und Sologubs Frau konnte diese Lebensbedingungen mehr nicht überstehen und ertränkte sich in die Newa am 23. September 1921. Das war die größte Tragödie Sologubs, zu die er bis zum Tod kam sich nicht.
In den folgenden Jahren übersetzte Sologub viel; 1923-1924 übersetzte er Deutsche Expressionisten wie Georg Heym, Franz Werfel, Kurt Heynicke und andere für die Gedichtsammlung Junges Deutschland (und schon in den 10-er Jahren übersetzte er einige Dramen von Heinrich von Kleist).
Sologub starb in Petersburg am 5. Dezember 1927.
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